Jede Menge Testosteron im Spiel

Fotos: Siegfried Rebhan
 
Handball-Landesliga Drei Rote und acht Gelbe Karten sowie acht Zwei-Minuten-Strafen: Das spiegelt wider, was sich den Zuschauern in Ottobeuren darbietet. TSVO gewinnt hitzige Partie mit Abstiegskampf-Atmosphäre 28:25

Ottobeuren Nach einer nervenaufreibenden Partie haben die Landesliga-Handballer des TSV Ottobeuren (TSVO) ihr erstes Heimspiel im neuen Jahr mit 28: 25 (12: 13) gegen den Tabellenzehnten SC Unterpfaffenhofen-Germering gewonnen und sind nun Tabellensiebter.

Dabei standen die Zeichen für die Unterallgäuer zunächst überhaupt nicht auf Sieg. Von der ersten Sekunde an ging es auf dem Parkett der Ottobeurer Turnhalle mächtig zur Sache. Wobei sich die Gastgeber in den ersten Spielminuten wenig präsent zeigten. Beim 0: 6-Rückstand nach neun Minuten hatten einige wohl ein „Déjà-vu“ und wurden an die Klatsche in Haunstetten erinnert. Das erste Tor für die TSVO-Männer fiel erst in der zehnten Spielminute – durch einen von Marcel Heil verwandelten Strafwurf.

Kofler muss doch ran

Der eine oder andere der rund 350 Zuschauer hatte zu diesem Zeitpunkt den Gedanken an einen Sieg schon verworfen. Ottobeurens Trainer Gunther Kotschmar sah sich gezwungen, Kapitän Patrick Kofler aufs Feld zu bringen, der eigentlich verletzungsbedingt geschont werden sollte. Tatsächlich überraschten die Ottobeurer Männer durch die neue Formation und machten durch einen beeindruckenden 6: 0-Lauf die Halle zum Hexenkessel. Beim Stand von 7: 7 und dem ersten gespielten Drittel war alles wieder auf Anfang gestellt.

Zum Seitenwechsel lagen die Schwarz-Gelben mit einem Tor zurück. Das Spiel entwickelte sich zu einem emotionsgeladenen Duell, das seinen Höhepunkt kurz nach der Halbzeitpause fand. Nach dem ersten Führungstreffer für Ottobeuren (17: 16) lieferten sich Ottobeurens Linksaußen Marcel Heil und sein direkter Gegner Alexander Hartl einen persönlichen Fight. Die Rangelei fing an der Mittellinie an, als der Gegner versuchte, Heil beim Zurücklaufen in die Abwehr zu blockieren. Anschließend folgte ein Schlag von Hartl gegen Ottobeurens Shooter, der zu Boden ging. Die Schiedsrichter ahndeten diese Aktion mit einer direkten Roten Karte.

Beim SC Unterpfaffenhofen-Germering stieß die Entscheidung auf Unverständnis. Von nun an waren die Gegner mehr damit beschäftigt, mit den Schiedsrichtern zu diskutieren, als sich auf ihr Spiel zu konzentrieren.

Ottobeuren ließ sich davon wenig beeindrucken und spielte teilweise einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus. Vor allem die 6: 0-Deckung und einige abgeblockte sowie von Dino Zubac parierte Bälle hatten zahlreiche Kontertreffer von Marcel Heil zur Folge. Bis zum Abpfiff blieb die Partie weiterhin hitzig und spannend.

Die jungen Unparteiischen, Cedric und Yanis Pignot, überzeugten dennoch durch Souveränität und Gelassenheit. Auch in den letzten Spielminuten scheuten sie nicht davor zurück, nochmals zwei Rote Karten zu zücken. Eine wegen der dritten Zwei-Minuten-Strafe gegen Christian Kurz, die andere zwei Minuten vor Schluss gegen Ottobeurens Torschützenkönig Heil.

So haben sie gespielt:

Thoran Mayer, Dino Zubac, (Torhüter) – Feldspieler Patrick Kofler (4), Fabian Nägele, Markus Müller, David Willert (4), Asim Kapic (2), David Szücs (4), Daniel Dündar, Jakob Mayer, Michael Höbel, Marcel Heil (14), Filip Matjevic, Lukas Hutzenlaub.

Ausblick Spannend geht es am Samstag ab 19.30 Uhr bei der HSG Würm-Mitte weiter. Dort trifft der TSVO erneut auf einen Tabellennachbarn (Neunter).

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