Vergessen, das letzte Tor zu machen“

Handball-Landesliga Ottobeurer Männer bleiben auswärts weiter ungeschlagen – Den erhofften Sieg in einem aufregenden Derby verpassen sie aber

Ottobeuren Auf sportlichem Parkett gibt es mitunter Resultate, die man auf sehr unterschiedliche Weise interpretieren kann. Dies gilt auch für das 26:26 (13:14)-Unentschieden des Landesligisten TSV Ottobeuren (TSVO) im Handball-Derby bei der HSG Dietmannsried-Altusried. Der vereinsnahe Betrachter wird sagen „Wir haben unsere Erfolgsserie fortgeführt, sind auswärts weiter ungeschlagen“. Dagegen wird der neutrale, kritische Beobachter anmerken, dass es eigentlich zu wenig ist, wenn der Tabellenfünfte beim Elften nur einen Punkt ergattern kann. Gefühlte Wahrheiten sind eben sehr subjektiv. Zum Spiel: Keinesfalls subjektiv, vielmehr faktisch korrekt ist es, dass die Ottobeurer nach fünf Minuten mit 4:0 führten. Ein guter Beginn. Nur eine Minute später allerdings sah TSVO-Kapitän und -Torjäger Patrick Kofler eine umstrittene Rote Karte, die die Gäste erheblich schwächte. Dadurch verloren diese zunehmend den Faden. Zur Pause lagen sie vor 500 Zuschauern in der vollbesetzten Dietmannsrieder Sporthalle mit 13:14 zurück. Ohne die fehlenden Zsolt Novak und Michael Höbel erhöhten die Gäste im zweiten Durchgang die Schlagzahl. Schlussmann Thoran Mayer lief nun zu großer Form auf. Im Prinzip deutete jetzt alles darauf hin, als könnten die Unterallgäuer ihrer Favoritenrolle gerecht werden und den vierten Auswärtssieg in Serie einfahren. Auch wenn die Gäste die Kaltschnäuzigkeit am gegnerischen Kreis etwas vermissen ließen, lagen sie nach 52 Minuten in der „Höhle des Löwen“ mit fünf Treffern Abstand vorn. Anderthalb (!) Minuten vor dem Ende waren es immerhin noch vier Tore. Der Sieg war damit greifbar nahe. Doch dann folgten eine Zweiminuten-Strafe gegen Ottobeurens Karlo Tomic sowie drei späte Treffer von HSG-Spieler Matthias Kreuzer und ein Tor von Marcus Bernhard. Genau wie im zurückliegenden Heimspiel gegen Herrsching gab es dabei nach Ablauf der Spielzeit noch einen Siebenmeter – diesmal aber für den Gegner. Zweiter Unterschied zur Vorwoche: Der Strafwurf wurde verwandelt – nämlich von Dietmannsrieds Matthias Kreuzer zum 26:26-Endstand. War das nun aus dem Ottobeurer Blickwinkel ein Punktgewinn oder ein Punktverlust? Der Sportliche Leiter Thomas Lang bewertete das Spiel durchaus differenziert: „Wir haben heute gegen widrigste Umstände einen Punkt gewonnen. Aber wir haben das Spiel selbst aus der Hand gegeben und vergessen, das letzte Tor zu machen.“ (dp)

HSG Dietmannsried-Altusried – TSV Ottobeuren 26:26 (14:13)

TSVO Thoran Mayer, Dino Zubac (Torhüter) – Tomislav Sikic, Markus Müller (1 Tor), Fabian Nägele (1), Filip Matijevic (2), György Szovszki (4), Daniel Dündar (5/4), Karlo Tomic (5), Stefan Haas (1), Christian Schaupp (4), Daniel Berkessel (1), Miklos Szücs (2).

Rote Karten Patrick Kofler (6.), Filip Matijevic (60.), beide TSVO.

Schiedsrichter Maximilian Krämer/Michael Mund (beide TSV Allach).

Zuschauer   500.

Mit freundlicher Genehmigung der Memminger Zeitung (dp)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.