„Ausbaufähig, aber in Ordnung“

Handball-Landesliga Ottobeurer Männer starten mit Heimsieg über Immenstadt in die neue Saison – 500 Zuschauer beim Derby

Ottobeuren Der Ruf, der einem Menschen vorauseilt, beschreibt mitunter nur einen Teil seiner facettenreichen Persönlichkeit. Ein gutes Beispiel für diese These ist der Handballer Tomislav Sikic. Dem Kroaten, der erst im Sommer zum TSV Ottobeuren zurückgekehrt ist, haftet seit Jahren das Etikett an, wegen seines aufbrausenden Temperaments auf dem Spielfeld einem Vulkan zu gleichen. Gewiss: Unangemessen ist diese Einschätzung nicht für einen Mann, der in der Vergangenheit durchaus bekannt war für sein stets prall gefülltes Strafzeiten-Konto. Doch beim 27:23 (11:11)-Derbyheimsieg seines TSVO gegen den TV Immenstadt zum Landesliga-Saisonauftakt zeigte Kreisläufer Sikic, dass er sehr wohl auch ein guter Teamplayer und wertvoller Führungsspieler ist. Und just an seinem 31. Geburtstag schwang sich „Siki“ – so sein Spitzname – dann auch noch zum Torjäger auf, mit fünf Treffern toppte er seine durchschnittliche Ausbeute deutlich. Sikics Erklärung: „Gegen meinen alten Verein aus Immenstadt war ich natürlich besonders motiviert.“ Die Anerkennung dafür, dass er im wichtigen Allgäu-Derby derart glänzen konnte, reichte er direkt weiter: „Mein Mitspieler Juri (György Szovszki; Anm. d. Autors) hat mich bestens mit guten Anspielen versorgt.“ Ach, und in Sachen Strafzeiten hielt sich Sikic übrigens angenehm zurück: Nur einen einzigen „Zweiminüter“ erlaubte er sich.

Zum Spielverlauf: Auf den ersten Metern der neuen Spielzeit taten sich die Ottobeurer noch schwer, in Tritt zu kommen. „Wir waren anfangs ein bisschen nervös und zu ungeduldig beim Torabschluss“, räumte Trainer Daniel Berkessel hinterher ein. Und so lag der favorisierte Bayernliga-Absteiger gegen seinen Oberallgäuer Kontrahenten nach 14 Minuten etwas überraschend mit 4:5 zurück. Nach Ende der ersten Hälfte, in der die Abwehrreihen das Spiel dominiert hatten, stand ein 11:11-Unentschieden auf der Anzeigetafel. Sieben Minuten nach Wiederbeginn schwächten sich die Immenstädter dann durch eine Rote Karte gegen Darius-Lucian Apolzan. Diese Hinausstellung zeigte Wirkung: Binnen acht Minuten erzielten die schwungvollen Ottobeurer nun sechs Treffer zum neuen Zwischenstand von 21:16. Die Aussichten, mit einem Sieg in die neue Saison zu starten, waren nun gut. Und in der Tat ließen die abwehrstarken Gastgeber auch in den Schlussminuten nichts mehr anbrennen. Letztlich bejubelten sie einen verdienten 27:23-Sieg in einem verhältnismäßig ruhigen Derby. Trainer Berkessel sagte abschließend: „Im ersten Spiel ist es das Allerwichtigste, zwei Punkte einzufahren. Die heutige Gesamtleistung war zwar ausbaufähig, aber durchaus in Ordnung.“ (dp)

TSV Ottobeuren – TV Immenstadt 27:23 (11:11)

TSVO   Thoran Mayer, Dino Zubac (Torhüter); Tomislav Sikic (5 Tore/davon 1 Siebenmeter), Patrick Kofler (8), Fabian Nägele, Filip Matijevic (1), György Szovszki (3), Daniel Dündar (1), Karlo Tomic (5/1), Zsolt Novak (2), Michael Höbel (2), Christian Schaupp, Lukas Hutzenlaub.

Rote Karte Darius-Lucian Apolzan (Immenstadt/37. Minute).

Schiedsrichter Uwe Bastian/Wolfgang Huber (SC Unterpfaffenhofen-Germering/SV-DJK Taufkirchen).

Zuschauer                       500. (dp)

Mit freundlicher Genehmigung der Memminger Zeitung (dp)

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