Verlieren ist keine Schande, so lange man sich richtig verkauft

Schon lange im Voraus beschäftigte uns das Rückspiel gegen Dietmannsried. Das Hinspiel ist gut in den Köpfen geblieben. Lang konnten wir damals in Dietmannsried dagegenhalten, am Ende mussten wir uns gegen eine, aus unserer Sicht übertrieben, harte Gangart und mehr Power geschlagen geben. Seitens der gegnerischen Verantwortlichen durften wir uns Sprüche anhören, wie: „Spielen wir hier gegen eine weibliche C-Jugend?“. Im Vorbericht zum Rückspiel schreibt die HSG von verschleppender Spielweise. Auch wenn das absolut nicht berechtigt war, wir haben verstanden und unsere Aufgaben erledigt.

Die Ansprache der Trainer vor dem Spiel war ruhig. Im Wesentlichen: Es geht gegen den ungeschlagenen Tabellenführer, mal schauen, wie lange wir dagegenhalten. Ein solches Spiel kann man verlieren – wir sollen uns  aber gut verkaufen. Auch wenn wir hinten liegen weiterkämpfen, den Kopf nicht hängen lassen, miteinander spielen, aushelfen und Spielzüge bis zum Ende durchspielen und keine Hemmungen vor der voraussichtlich erneut harten Gangart der Gäste.

Aber es kam anders. Leider nur auf dem Spielfeld, nicht auf der Gästetribüne bzw. der Gästebank. Egal – gespielt wird ja auf dem Feld. Ohne Druck und mit ordentlich Selbstbewusstsein gingen wir in die ersten 5 Minuten und konnten wie auch im Hinspiel dagegenhalten. „Weiter kämpfen, Jungs – das sieht geil aus!“ riefen uns die Trainer zu. Nach 15 Minuten hatten wir sogar einen kleinen Vorsprung herausgespielt. Unsere Abwehr stellt den Gegner heute offensichtlich vor eine unlösbare Aufgabe – wir hatten wie gesagt unsere Aufgaben vom Hinspiel verstanden und  an uns gearbeitet. Die HSG hat das scheinbar verschlafen und baut auf altbewährtes und auf das, teilweise übertrieben, Harte Spiel in ihren Abwehrreihen. Meist sind die HSG´ler aber einen Tick zu spät dran – das führt zu insgesamt 7 Zeitstrafen und einer roten Karte, sonst aber nicht zum Erfolg.

Uns gelingt es dagegen immer wieder durch Spielzüge in eine gute Wurfposition zu kommen. Sicher spielen uns dabei auch die vielen Zeitstrafen in die Karten. Es zeigt sich aber, die Gäste stehen massiv unter Druck bzw. sie sind frustriert – schließlich wollte die HSG auch diese Punkte holen. Sie finden aber kein Mittel gegen unsere Abwehr und auf ihrer Seite folgen weitere dumme Fouls und eine Zeitstrafe gegen die Bank. Jetzt  marschieren wir richtig los. In den letzten 3 Minuten der ersten Hälfte gelingt dem Gegner kein Treffer mehr – uns dafür noch 4. So puschen wir das Ergebnis nochmal zum Pausenstand und schicken die Gäste mit nur 6 Treffern nach 25 Minuten beim Stand 13:6 in die Umkleide. 

Wir selbst bleiben in der Halle – wie Tiger im Käfig laufen wir auf und ab. Nur nicht die Konzentration verlieren, Spannung halten  und die Muskeln bewegen. Wir fragen uns – Mit welchen Aufgaben kommt Dietmannsried wohl zurück? Wie schlagen wir uns in den berühmten ersten 5min der zweiten Halbzeit – nicht selten hatten wir einen schlechten Start nach der Pause und sind dann nochmal in Bedrängnis geraten. Die Trainer schärfen uns genau dass ein: „… Passt auf die ersten fünf Minuten auf. Die haben sich sicher was überlegt. Wenn ihr es schafft nicht mit 0:3 durch die ersten fünf Minuten zu gehen, dann packen wir die!“. 

Anpfiff, weiter geht´s! Wir müssen gleich in der Verteidigung ran. Genau diese Phase, unsere 5 Minuten,  gewinnen wir heute mit 5:3. Die Abwehr steht weiter perfekt und lässt kaum freie Würfe zu, so hat Lukas im Tor weiter ein „leichtes“ Spiel. Er hält was es zu halten gibt und noch ein bißchen mehr. Zur zweiten Hälfte gibt es sonst eigentlich nicht viel zu sagen. Wir bleiben unserem Spiel treu, stellen nur ein bißchen um, stellen den Gegner so vor neue Aufgaben und halten ihn auf Distanz – wir sind heute einfach besser, schneller und mit nur 2 gelben Karten und einer Zeitstrafe, auch aus Sicht des Schiedsrichters, die fairere Mannschaft. Nach 50 Minuten stehen 17 Treffer auf der Seite der Gäste – Wahnsinn, nur 17 Tore vom Tabellenführer! Dann der Blick auf die Heimseite –  da stehen sagenhafte, unglaubliche, geniale 29 Treffer. Ein krasser Erfolg, den wir als Team in dem Spiel mehr als verdient haben. 

„…. So macht das Spass euch zuzuschauen! … Sensationelle Leistung von jedem Einzelnen – aber vor allem ein geniales miteinander!….  Irre, eure Abwehr heute. So geil! …“ – so die Worte der Trainer. Wir haben dem nichts hinzuzufügen.

An der Stelle, vielen Dank an die JSG Fans! So eine Stimmung können wir öfter gebrauchen. Schade, dass sowohl Publikum als auch die Bank der Gäste mit so einem Spielverlauf nicht umgehen können und durch unqualifizierte Zwischenrufe über die komplette Spieldauer versuchen uns bzw. das Spiel zu beeinflussen. Aber davon lassen wir uns nicht (mehr) beeindrucken  – ganz im Gegenteil! Ein so deutlicher Sieg ist da wohl die beste Antwort.

Das Spiel war für dich Michi – nur rein rechnerisch wäre es heute auch ohne dich gegangen! Unser Kreisläufer steht leider wegen einer OP für die letzten Spiele nicht mehr zur Verfügung. Wir wünschen dir auf diesem Weg ALLES GUTE!

Weiter geht’s am 15.03 beim letzten Auswärtsspiel in Kaufbeuren. Am 21.3 spielen wir um 12Uhr zuhause gegen Königsbrunn (aktuell Tabellen Vierter) und am 22.3 um 10:30h ebenfalls zuhause gegen Gundelfingen. 

Für die JSG zauberten:

Lukas , Noah, Simon, Samuel, Robin, Japser (2), David (7), Michael (6), Finn (9), Moritz, Sven (5), Noah

Auf der Bank drehten für uns durch: Matthias und Jochen

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