Start in eine außergewöhnliche Saison

Ottobeuren Handballsaison geht nach über einem halben Jahr Pause wieder los. Vorbereitung mit vielen Problemen

Herren 1 Sporteinheiten allein zuhause, joggen im Wald und Training ohne Körperkontakt: Mit dem heutigen Spiel und dem Startschuss in die Saison 2020/21 beenden die Ottobeurer Handballer und ihr Trainer Gunther Kotschmar die wohl ungewöhnlichste Vorbereitung, die das Team bisher erlebt hat. Das Coronavirus hatte den Mannschaftssport über ein halbes Jahr lang eingebremst. Nun beginnt heute Abend um 20 Uhr nach wochenlanger Unsicherheit die neue Landesligasaison – und das direkt mit einem Derby-Knaller beim Allgäuer Nachbarn, der HSG Dietmannsried-Altusried. Die Memminger Zeitung beantwortet wichtige Fragen zur neuen Spielzeit.

Wie hat Covid19 die Vorbereitung beeinflusst?

Zu Beginn der Vorbereitung lag der Fokus der ersten Herrenmannschaft des TSV Ottobeuren auf Ausdauer und Krafttraining. Die Spieler konnten diese Übungen alleine zuhause absolvieren. Ab dem Zeitpunkt, ab dem Hallentraining und Kontaktsport wieder möglich war, wurden die Trainingseinheiten natürlich in die Halle verlegt, um wieder ein Gefühl für den Ball und das Spielen miteinander zu bekommen. Wie andere Vereine vermutlich auch – musste der TSV Ottobeuren aber mit vergleichsweise wenig und kurzen Hallenzeiten zurechtkommen. Die unklare Lage habe im Ottobeurer Team auch zu einer hohen Fluktuation der Trainingsbeteiligung geführt, bedauert Trainer Gunther Kotschmar. Gerade mit insgesamt sieben Neuzugängen war es schwierig, eine Einheit zu bilden und gruppentaktische Abläufe einzuüben. Kotschmar spricht von den größten Problemen, mit denen er jemals während einer Vorbereitung zu kämpfen hatte.

Wie ist die Liga einzuschätzen?

Aufgrund der Corona-Pandemie hatte der Bayerische Handballverband (BHV) die Saison 2019/20 vorzeitig beendet und festgelegt, dass Mannschaften per Quotientenregelung aufsteigen, dafür aber keine Teams absteigen. Mit dem TSV Haunstetten und dem Eichenauer SV haben es dadurch zwei Teams in die Bayernliga geschafft. Zu den verbliebenen 11 Landesligisten gesellen sich nun vier Aufsteiger TV Altötting (Altbayern), HT München 2 (Oberbayern), TSV Göggingen (Schwaben) und der TV Immenstadt. Resultierend daraus vergrößert sich die Landesliga-Süd in der neuen Spielzeit auf 15 Mannschaften. Neben den Favoriten TSV Allach (5. Platz vergangene Saison), Ismaning (4.) und Dietmannsried (6.) sieht Kotschmar auch beim TSV Simbach großes Potential. „Die Liga hat qualitätsmäßig in der Breite wieder zugelegt, die Teams haben viele Neuzugänge aus höheren Ligen bekommen und auch die Aufsteiger erscheinen mir wettbewerbsfähig, das wird alles nicht wirklich einfach.“

Wie lautet das Saisonziel?
Der TSV Ottobeuren erhofft sich, auch heuer wieder im gesicherten Mittelfeld mitschwimmen zu können. Die vergangene Saison beendete der Verein nach frühzeitigem Abbruch auf einem zufriedenstellenden 7. Rang. Das soll auch in der neuen Spielzeit Maßstab sein. Für die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben steht zunächst an erster Stelle, wieder mutigen und erfrischenden Handball zu spielen und noch vorhandene Baustellen zu bewerkstelligen.

Derby-Auftakt in Dietmannsried: Segen oder Fluch?
Eigentlich ist es für Spieler und Fans des TSV Ottobeuren meist das aufregendste und emotionalste Spiel der ganzen Saison: Das Lokal-Derby beim Nachbarn in Dietmannsried. Als Auftaktspiel hatten sich die Schwarz-Gelben diese Begegnung allerdings nicht unbedingt gewünscht. „Es ist der denkbar schwerste Auftakt. Die HSG wird von vielen Trainern der Liga mit ihren Neuzugängen aus In- und Ausland als Top-Favorit auf den Titel genannt“, so Coach Kotschmar. In der vergangenen Saison kam es aufgrund des abrupten Endes nur zu einem statt zwei Aufeinandertreffen der beiden Allgäuer Teams. Damals musste der TSV Ottobeuren als Gastgeber eine 29:32 Niederlage gegen die Somogy-Truppe einstecken. Der ehemalige Trainer der Ottobeurer Handball-Damen, Tibor Somogy, wird heute Abend, laut Vorbericht der HSG, auf einen vollen und leistungsstarken Kader zurückgreifen können, der sich innerhalb der letzten Monate deutlich verstärkt hat. Unter anderem gesellten sich zu den Oberallgäuern mit Peter Haggenmüller und Chris Haller zwei Spieler, die über Drittliga-Erfahrung verfügen. Gunther Kotschmar hofft zum Saisonauftakt natürlich auf ein richtiges Derby, sieht seine Mannschaft aber eher als Underdog der Partie.

Anpfiff ist um 20 Uhr in der Dietmannsrieder Dreifachsporthalle. Zuschauer sind willkommen, allerdings gibt es in Zeiten von Corona besondere Regeln einzuhalten. Die HSG Dietmannsried/Altusried informiert auf ihrer Website und der Facebook-Seite über die Regelungen.

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