„Der Saison-Abbruch wäre eine Katastrophe“

Fotos: Siegfried Rebhan

TSV Ottobeuren Der Bayerische Handball-Verband stellt verschiedene Szenarien für die Fortsetzung der Herren-Spielzeit vor

Ottobeuren Bei den Ottobeurer Handballern ist die Enttäuschung groß: Wie der Bayerische Handball-Verband (BHV) jetzt mitteilte, muss aufgrund der Corona-Pandemie der Jugend-Spielbetrieb komplett eingestellt werden. Geplanter Termin für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs war hier eigentlich der 31. Januar. Durch die Entscheidung der Regierung, die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen bis zum 10. Januar zu verlängern, „können wir den Beschluss aber leider nicht umsetzen“, heißt es in einem Rundschreiben des Verbandes.

Hören Kinder auf?

Vor allem für die jungen und motivierten Nachwuchsspieler der Schwarz-Gelben ist diese Nachricht entmutigend. „Wie alle Vereine derzeit haben wir die Sorge, dass manche Kinder und Jugendliche nach so langer Pause mit dem Handball aufhören“, sagen Silke Haug und Monika Hackl, die den Jugendbereich beim TSV Ottobeuren (TSVO) leiten.

Um die Nachwuchstalente weiterhin am Ball zu halten, sind sobald wie möglich Freundschafts- und Qualifikationsspiele geplant. Aktuell organisieren die Coaches virtuelle Trainings über Zoom und hoffen so, den Nachwuchs weiterhin motivieren zu können. Dass die Herren des TSVO ihre Landesliga-Saison – zumindest in einfacher Runde – fortsetzen können, ist derzeit noch nicht ganz abwegig. Der BHV hat dafür zwei Szenarien ausgearbeitet:

Szenario eins (Best case): Es wird nur die Rückrunde gespielt, die am 27. Februar für die Ottobeurer Herren mit dem dritten Spieltag beginnen würde. Die bereits bestrittenen Spiele blieben in der Wertung. Für die Unterallgäuer würde das bedeuten, dass sie vier Punkte mitnehmen dürfen.

Szenario zwei (Worst case): An zwei bis vier Wochenenden werden Turniere gespielt. Die Ergebnisse von bereits absolvierten Spielen werden nicht mitgenommen. Die Turnier-Zusammensetzungen werden ausgelost.

Stellvertretender Abteilungsleiter Thomas Eberl spricht sich deutlich für die Variante eins aus: „Natürlich wäre die Variante eins die beste für uns. Man hätte zumindest noch eine einfache Runde und sieben Heimspiele. Sportlich gesehen wäre es ebenfalls gut, da unser Team im Moment mit vier Punkten in der Tabelle vorne dabei ist.“

Die Turnier-Variante hält Eberl für keine gute Alternative, da das Ansteckungsrisiko durch mehrere Mannschaften in einer Halle viel zu hoch sei. Wenn der Wettkampf-Spielbetrieb bis 9. Mai nicht aufgenommen werden könne, werde die Saison der Landesliga-Herren abgebrochen und mit dem Stand von September 2020 im Herbst 2021 wieder begonnen.

Bei den Damen sowie bei der Zweiten und Dritten Herrenmannschaft des TSVO wiederum sieht es ganz anders aus: Hier sieht der BHV als spätmöglichsten Zeitpunkt der Wiederaufnahme den 28. Februar an. Es würde eine Einfachrunde mit den Spielen des Rückrundenplans unter Anrechnung der bereits gespielten Vorrundenspiele stattfinden. Wenn ein Start am 28. Februar nicht möglich sei, werde die Saison abgebrochen – ohne Auf- und Absteiger.

Dank an alle Unterstützer

„Ein Abbruch der Saison in Hinblick auf Einnahmen und Sponsoren wäre für uns eine Katastrophe. Die meisten Sponsoren sind den Ottobeurer Handballern zwar in der aktuellen Saison treu geblieben. Aber wenn diese jetzt abgebrochen wird, ist es sicher schwer, die Sponsoren für die kommende Saison wieder zu motivieren“, bedauert Eberl.

In diesen schwierigen Zeiten bedankte sich der Verein deshalb nun besonders bei allen Sponsoren, Förderern und Gönnern, die trotz alledem die Handballabteilung weiter unterstützten. Eberl: „Wir sind stolz auf unsere Helfer, Trainer und Spieler und hoffen, dass alle durchhalten, nach der Krise wieder motiviert starten und den Handballsport in Ottobeuren wieder zu neuem Leben erwecken.“

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