Freude und Ungewissheit zugleich: Ist der Klassenerhalt sicher?

© Paul Meckes

Handball-Landesliga Ottobeurer Handballer sichern sich zweiten Platz in der Relegation. Ob
das für den Klassenerhalt reicht, ist noch nicht offiziell bestätigt

Ottobeuren/Regensburg/Bayreuth Mit zwei Siegen am vergangenen Wochenende gegen
die SG Regensburg II und die HaSpo Bayreuth II konnten sich die Ottobeurer Handballer den
zweiten Platz in der Landesliga-Relegation sichern. Ob dies für den Klassenerhalt reicht,
wurde zwar vom Bayerischen Handballverband (BHV) noch nicht offiziell bestätigt, hat sich
allerdings inoffiziell in Handball-Bayern bereits herumgesprochen. Denn aufgrund einer
Klage des Bayernligisten TV Erlangen-Bruck gibt es aus der Bayernliga weniger Absteiger in
die Landesliga. Daher soll es nun auch in allen drei Landesligen weniger Absteiger geben –
zumindest die drei Mannschaften, die den Relegationsplatz ausspielen, sind nun allesamt
gerettet“, heißt es in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung am 24. Mai. Eine finale
Zusicherung vom BHV gab es jedoch noch nicht, ein Bescheid wird im Laufe der Woche
erwartet.

Spiel gegen Regensburg
Den zahlreichen Zuschauern bot sich am Samstagabend in der Ottobeurer Dreifachturnhalle
ein sehenswertes Spiel. Mit 31:24 konnten sich die Schwarz-Gelben gegen die Bayernliga-
Reserve der SG Regensburg durchsetzen. Die Unterallgäuer schafften es, sich binnen sechs
Minuten mit 5:0 abzusetzen und zwangen die Gäste in eine sehr frühe Auszeit. Danach ließ
die Leistung des von Bettina Freymann und Achim Kuda trainierten Teams etwas nach und
man musste sich nach dem Ausgleichstreffer von 10:10 wieder die Führung erkämpfen. Bis
zur Halbzeitpause schafften es die Gastgeber allerdings wieder, sich einen ausreichenden
Fünf-Tore-Vorsprung zu erarbeiten. Auch in der zweiten Spielhälfte überzeugten die
Ottobeurer Handballer durch eine starke Defensive und ein schnelles Angriffsspiel. Die
Oberpfälzer konnten dem Sieg letztendlich nichts mehr entgegensetzen und mussten sich mit
drei Niederlagen aus vier Spielen als letzter der Relegationstabelle geschlagen geben.

Spiel gegen Bayreuth
Aufgrund des Wissens, dass der zweite Platz vermutlich zum Erhalt der Landesliga ausreicht
und die HaSpo-Bayreuth ohnehin nicht mehr von ihrem ersten Tabellenrang zu verdrängen
war, erwartete man – zumindest als Außenstehender – ein entspanntes letztes Saisonspiel. Da
die Unterallgäuer von der deutlichen Hinrunden-Niederlage (33:18) jedoch noch eine
Rechnung mit der Regionalliga-Reserve offen hatten, entpuppte sich die Partie als hitziges
Finale der Saison 2021/22. Zunächst starteten beide Teams auf Augenhöhe und übernahmen
abwechselnd immer wieder die Führung. Sowohl auf Ottobeurer als auch auf Bayreuther Seite
schlichen sich im Laufe des Spiels einige Taktikfehler und Fehlwürfe ein, was kaum ein
flüssiges Handballspiel zustande kommen ließ. Hinzu kamen unnötige Fouls und strittige
Schiedsrichter-Entscheidungen, die zusätzlich Feuer in die Partie brachten. Insgesamt neun
Zweiminutenstrafen verteilten die beiden Unparteiischen. Nachdem die Freymann/Kuda-
Truppe zehn Minuten vor Abpfiff mit 22:26 zurücklag, setzte die ehemalige Damen-
Bayernliga-Trainerin die grüne Timeout-Karte ein. „Entweder ihr spielt das jetzt noch so
runter oder ihr gebt nochmal alles und wir holen uns die zwei Punkte“, war die deutliche
Ansage an ihr Team. In der vollbesetzten Halle rissen sich die Schwarz-Gelben dann die
letzten Minuten nochmal zusammen und drehten die Partie binnen weniger Angriffe. Vor
allem Youngster-Torhüter Philip Grabher konnte in dieser heißen Endphase einige wichtige Bälle sichern – so auch den Siebenmeterstrafwurf für die HaSpo Bayreuth vier Sekunden vor
Abpfiff. Diese Parade verschaffte dem Ottobeurer Team letztendlich sogar den 28:27
Heimsieg.

Wie es am Ende einer Saison meistens der Fall ist, wurden noch ein paar Ottobeurer
Vereinsmitglieder verabschiedet. So unter anderem das Trainergespann Bettina Freymann,
Achim Kuda und Patrick Kofler, das im März kurzfristig die Mannschaft von Gunther
Kotschmar übernommen und zum Relegationsplatz geführt hatte. Einen schweren Verlust
muss die Mannschaft zudem durch das Aufhören von Eigengewächs Michael Höbel
verkraften. Der Ottobeurer hatte seit 15 Jahren ohne Unterbrechung in der ersten Mannschaft
des Unterallgäuer Vereins gespielt und begibt sich nun aus privaten Gründen in den
wohlverdienten „Ruhestand“.

Wir sagen herzlichen Dank für eure Unterstützung und werden euch vermissen!

 

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