Noch zu grün hinter den Ohren?

Die Handballer des TSVO verlieren eine denkwürdige Partie in Haunstetten 26:29 – Warum der Spielverlauf Trainer Berkessel mächtig auf die Palme bringt

Ottobeuren/Augsburg  „So etwas habe ich in den letzten Jahren selten erlebt.“ Daniel Berkessel ist auch weit nach Spielschluss noch sehr aufgewühlt. Was genau hat den Cheftrainer des Handball-Oberligisten TSV Ottobeuren (TSVO) derart auf die Palme gebracht? Der 46-Jährige hegte einen spürbaren Groll auf das Schiedsrichter-Gespann, das aus seiner Sicht zwar „nicht Schuld an der Niederlage gewesen“ sei, aber eine „unterirdische Leistung geboten“ habe. Gemeint ist die jüngste 26:29 (15:17)-Pleite der Ottobeurer Männer beim direkten Aufstiegskontrahenten TSV Haunstetten, welche die zweite Niederlage in Serie bedeutete. Letzteres haben die Ottobeurer schon sehr lange nicht mehr erlebt. Nach acht von 22 Saisonpartien geht der TSVO jetzt als Tabellenfünfter in eine zweiwöchige Spielpause. Das Punktekonto der Ottobeurer steht bei 10:6-Zählern.

Zum Spiel: Die Gäste aus dem Allgäu starten schwach. Nach neun Minuten liegen sie 2:6 zurück. „In der Anfangsphase waren die Spieler mit dem Kopf nicht bei der Sache“, kritisierte Berkessel hinterher. Nach der fälligen Auszeit wendet sich jedoch das Blatt: Die Ottobeurer, die an diesem Abend auf drei wichtige Leistungsträger verzichten müssen, legen nun einen fulminanten 8:3-Lauf hin. Und so führen sie nach 18 Minuten 10:9. Inmitten dieser Phase hatte der Haunstetter Alexander Horner die Rote Karte gesehen, nachdem er einen Gegenspieler in der Luft geschubst hatte. Den Abschnitt von der 19. Minute bis zur Halbzeit-Pause fasste Trainer Berkessel so zusammen: „Jeder hat eine Idee, jeder will irgendwas machen – und es geht am Ende doch in die Hose.“ Und weiter: „Die Spieler sind vom vorgegebenen System abgewichen.“ Zur Spielmitte liegt der TSVO mit 15:17 zurück.

In der zweiten Hälfte erleben die Zuschauer einen fahrigen Auftakt auf beiden Seiten. Ab der 42. Minute müssen die Gäste auf Philip Eßlinger verzichten. Kreislaufprobleme zwingen den Spielmacher zur vorzeitigen Aufgabe. Am Ende einer unruhigen Partie mit ingesamt zwei Feldverweisen, vier Gelben Karten und zwölf „Zweiminütern“ stehen die Unterallgäuer mit leeren Händen da: Sie unterliegen letztlich knapp mit 26:29. „Genau wie in der Vorwoche gegen Ismaning waren wie auch heute die bessere Mannschaft“, befand Daniel Berkessel nach dem Schwaben-Duell. „Vielleicht sind wir aber auch zu grün hinter den Ohren gewesen.“ (dp)

  • Ausblick  Ihr nächstes Match bestreiten die Ottobeurer Handballer am Samstag, 7. Dezember. Dann empfangen sie HT München II. (dp)

So haben sie gespielt

  • Ergebnis: TSV Haunstetten – TSV Ottobeuren 29:26 (17:15).
  • Aufstellung: Für den TSV Ottobeuren spielten: Torhüter: Daniel Laszlo und Dino Zubac – Feldspieler: Luca Kaulitz (4 Tore), Fabian Nägele (1), Jonas Keidler, David Willert (5), Moritz Schneider (3), Sven Osterrieder, Sebastian Grabher, Alexander Rogg, Félix Füry (11 Tore/davon 5 Siebenmeter), Philip Eßlinger (1) und Jakob Mayer (1).
  • Rote Karten: Alexander Horner (Haunstetten/14. Minute/grobes Foulspiel) – Fabian Nägele (TSVO/59./automatisch nach dritter Zweiminuten-Strafe).
  • Schiedsrichter: Sean Thiel und Andreas Weichselgartner.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.