„Für mich ist das unerklärlich“

Die Oberliga-Handballer des TSV Ottobeuren kassieren eine empfindliche Derby-Pleite: Bei der SG Kempten-Kottern verlieren sie vor 650 Zuschauern mit 31:39

Ottobeuren/Kempten  „Für mich ist es unerklärlich, wie wir in einem Derby so eine enttäuschende Leistung abliefern können.“ Daniel Berkessel, der Trainer des Handball-Oberligisten TSV Ottobeuren (TSVO), ist nach der 31:39 (16:22)-Niederlage bei der SG Kempten-Kottern fassungslos. Am Ende der Hinrunde belegen die Ottobeurer nun mit 14:8 Punkten den vierten Tabellenplatz. Die Chance, am Saisonende tatsächlich noch den erhofften Aufstieg feiern zu dürfen, ist durch die Niederlage auf gefühlt 20 Prozent gesunken. Andererseits: Dem TSVO bleibt noch eine komplette Rückrunde mit elf Spielen, um den Sprung nach oben vielleicht doch noch zu schaffen.

Zur Partie in der Kemptener Sporthalle an der Westendstraße: Das Derby zwischen dem Liga-Neuling und dem Vorjahres-Zweiten entpuppt sich zunächst als offener Schlagabtausch. Nach der Anfangsviertelstunde steht es 8:8. Dann jedoch folgt der Bruch im Ottobeurer Spiel: Den fahrig wirkenden Gästen unterlaufen nun zahlreiche technische Fehler. „Und in der Abwehr haben wir zu wenig Zugriff bekommen“, ergänzt Trainer Berkessel. Der Chefcoach moniert: „All das, was wir uns vorgenommen hatten, nämlich sehr konzentriert aufzutreten und sachlich zu bleiben, anstatt sich von den Derby-Emotionen anstecken zu lassen, haben wir nicht geschafft.“ Der Halbzeit-Stand von 16:22 aus TSVO-Sicht spricht Bände. Berkessel sagt: „Ich glaube, dass wir seit zehn Jahren in einer Habzeit nicht mehr so viele Gegentore kassiert haben wie in diesem Spiel.“ 

Immerhin: Im zweiten Durchgang setzen Gelb-Schwarzen alles daran, ein anderes Gesicht zu zeigen. Und in der Tat sind sie nun defensiv deutlich weniger anfällig als noch in der ersten Hälfte. Bis zur 43. Minute schaffen sie es, ihren Rückstand auf drei Tore zu verkürzen (25:28). Nun steht das Spiel fast auf des Messers Schneide. Die Kemptener nehmen eine Auszeit. Doch wer gedacht hatte, dass den Gästen nun die Wende gelingt, sieht sich getäuscht. Denn im weiteren Verlauf dominieren wieder die leidenschaftlich aufspielenden Kemptener. Als SG-Spieler Moritz Schimanek fünf Minuten vor der Schlusshupe den Treffer zum 36:28 für Kempten erzielt, ist die Ottobeurer Pleite praktisch besiegelt. Schlussendlich verliert der Favorit ein bemerkenswert faires Derby mit 31:39. (dp)

>> Ausblick Auch am kommenden Wochenende müssen die Ottobeurer Handballer auswärts ran: Am Samstag, 18. Januar, spielen beim Tabellenachten, dem TSV Friedberg. Die Begegnung in der Friedberger TSV-Sporthalle beginnt um 18 Uhr. (dp)

So haben sie gespielt

  • Ergebnis: SG Kempten-Kottern – TSV Ottobeuren 39:31 (22:16).
  • Aufstellung: Für den TSV Ottobeuren spielten: Torhüter: Dino Zubac und Daniel Laszlo – Feldspieler: Luca Kaulitz (3 Tore), Fabian Nägele (5), Lukas Haug (2), Felix Hegemann, David Willert (2), Moritz Schneider (2), Sven Osterrieder, Tim Kaulitz (3), Sebastian Grabher, Daniel Whyte, Alexander Rogg, Félix Füry (12 Tore/davon 5 Siebenmeter), Philip Eßlinger (2) und Jakob Mayer.
  • Schiedsrichter: Julian Beinlich und René Finsterwalder (TSV Schongau).
  • Zuschauer: 650. (dp)

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