
Die Oberliga-Handballer des TSVO gewinnen ein dramatisches Allgäu-Derby in Dietmannsried mit 31:30 – Warum der Sieg trotz einer zwischenzeitlichen Sieben-Tore-Führung noch in Gefahr gerät
Ottobeuren Die Oberliga-Handballer des TSV Ottobeuren (TSVO) haben das prestigeträchtige Allgäuderby bei der HSG Dietmannsried-Altusried knapp mit 31:30 (16:13) gewonnen. Dabei trotzten die Ottoebeurer mehreren personellen Widrigkeiten: Luca Kaulitz (Viruserkrankung) und sein Bruder Tim Kaulitz (Muskelfaserriss) verpassten den regionalen Klassiker komplett. Moritz Schneider und Philip Eßlinger gingen grippegeschwächt ins Spiel. In der Tabelle belegen die TSVO-Männer weiterhin den dritten Platz (18:10Punkte).
Die rund 650 Zuschauer in der vollbesetzten Dietmannsrieder Sporthalle erleben von Beginn an ein umkämpftes Derby. Nach 20 Minuten führen die Ottobeurer Gäste mit 10:8. Zur Spielmitte liegen sie dann mit 16:13 vorn. TSVO-Cheftrainer Daniel Berkessel ist nach Spielende beeindruckt von dieser ersten Hälfte. Er sagt: „Wir haben eine überragende Abwehr gespielt.“
Auch im zweiten Abschnitt zeigen die Unterallgäuer eine überdurchschnittlich gute Leistung. Als Moritz Schneider in der 46. Minute das 25:18 für Ottobeuren erzielt, haben die Gäste beste Erfolgsaussichten. Kurz darauf richten die Dietmannsrieder ihre Abwehr neu aus. Mit dieser Veränderung haben die Ottobeurer ihre liebe Müh` und Not. Sie verlieren nun zunehmend ihre Linie. „Die Abwehrumstellung hat uns aus dem Konzept gebracht“, sagt Berkessel später. In der Schlussphase kommt erschwerend hinzu, dass bei den personell dezimierten Ottobeurern die Kräfte schwinden. Als dann Michael Feigele 83 Sekunden vor der Schlusshupe den Anschlusstreffer der HSG zum 29:30 erzielt, kehrt die Hochspannung zurück ins Derby. Kurz darauf gelingt dem Ottobeurer David Willert das wichtige 29:31. Ist das schon die Entscheidung? 55 Sekunden bleiben noch. Tatsächlich bekommen die Dietmannsrieder noch einen Siebenmeter zugesprochen, den Jonas Becker zum 30:31 verwandelt. Noch 37 Sekunden. Droht den Ottobeurern auf den letzten Metern vielleicht doch noch ein Punktverlust? Nein, denn danach passiert nichts mehr. Der TSV Ottobeuren besiegt seinen langjährigen Derby-Rivalen denkbar knapp mit 31:30. Trainer Berkessel sagt: „Letztlich haben wir uns ein bisschen ins Ziel geschleppt.“ Seine Mannschaft sei „45 Minuten lang besser gewesen als der Gegner.“ Dennoch empfinde er der Sieg als „leicht glücklich“. Ein Extralob zollt Berkessel den beiden Außenspielern Daniel Whyte und Félix Füry. (dp)
>> Ausblick Am kommenden Samstag, 8. Februar, empfangen die Ottobeurer Handballer den Tabellenvorletzten TV Gundelfingen. Das Spiel in der Dreifachsporthalle beginnt um 20 Uhr. (dp)
So haben sie gespielt
- Ergebnis: HSG Dietmannsried – TSV Ottobeuren 30:31 (13:16).
- Aufstellung: Für den TSV Ottobeuren spielten: Torhüter: Dino Zubac und Daniel Laszlo – Feldspieler: Fabian Nägele, Lukas Haug, Samuel Noah Hummel, Felix Hegemann, David Willert (4), Moritz Schneider (1), Sven Osterrieder, Niklas Christ, Sebastian Grabher, Daniel Whyte (6), Alexander Rogg (2), Félix Füry (10 Tore/davon 3 Siebenmeter), Philip Eßlinger (4) und Jakob Mayer (4).
- Schiedsrichter: Philipp Jordan und Nicolas Walbrunn (HCD Gröbenzell).
- Zuschauer: 650. (dp)
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