Heimspiel per Liveticker

Eine eh schon seltsame Saison und dann noch eine für mich ganz neue Erfahrung. Gerade erst hat die Rückrunde mit dem Restart neu begonnen, da gab es auch schon die ersten Verschiebungen der Spiele, ein Rhythmus für die Mannschaften aus Training und Spiel – Fehlanzeige. Den nächsten Gegner auf Grund der bisherigen Ergebnisse einzuschätzen, ebenso Fehlanzeige. Alles ist irgendwie ein Blindflug. Keiner weiß, wo der andere steht, wie der Gegner trainiert hat und ob er ggf. Corona bedingt auch noch auf wichtige Spieler verzichten muss.

Zum Spiel gegen Kaufbeuren zu hause ging es bei uns damit los, dass unser Torhüter Sascha wegen eines Positivtests in der letzten Woche natürlich weder im Training noch beim Spiel zur Verfügung stand. Erstmal froh, dass es keine weiteren Spieler erwischt hat, haben wir Luca aus der mC um Unterstützung gebeten (Vielen Dank!). 

Ich selbst musste um 17h zu einem Termin in der Nähe von Ulm sein und konnte somit nur das Aufwärmen begleiten und die ersten 5 Minuten geniessen – dann musste ich Matthias und die Jungs mit der Aufgabe alleine lassen. Mir blieb nur der Liveticker in der App – ein komisches Gefühl, nach einigen Jahren als Trainer die Mannschaft und Matthias, ich glaub zum ersten mal, allein zu lassen. 

Die Idee war, die ersten 10 Minuten eine eher offensive  3:2:1 Abwehr zu spielen und mit viel Tempo nach Ballgewinn im Gegenstoss einfache Tore zu machen. „Versucht die Jungs zu überrennen und macht das Ding klar“ war meine Ansage vor dem Anpfiff (ich hatte keine Ahnung, wie Ernst das genommen wurde). 

In der 4ten Minute gingen wir mit 3:0 in Führung und ich packte meine Sachen. Nach 9 Minuten meldete der Liveticker bereits 6:2 und während ich auf dem Weg in Richtung Ulm war sprang die Anzeige fröhlich weiter > 7:2, 8:2, 9:2 … . Widererwartend spät, erst in der 18ten Minute beim Stand 13:6 nehmen die Gäste ihr Timeout. Ich hab keine Ahnung ob wir zu diesem Zeitpunkt schon die Abwehr umgestellt hatten oder nicht. Die Idee war es, spätestensmit dem Time Out (erwartet nach 10-15 Minuten) in die 5:1 zu wechseln, um einerseits selber Kräfte zu sparen aber andererseits den Gegner vor eine neue Aufgabe zu stellen. 

Egal wie, nicht selten verliert ein Team – wenn es zu souverän ist – durch die Unterbrechung die Konzentration und wird plötzlich zum Gejagten. Ich starrte gespannt auf den Ticker – wie geht’s nun wohl weiter? Zunächst ging es munter hin und her, weder konnten sich unsere Jungs weiter absetzen noch die Gäste Boden gut machen. Kurz vor der Halbzeit dann noch mal zwei Tore in Folge für den TSVO und beim Stand 20:13 ging es in die Pause. 

Was auch immer Matthias den Jungs dann mit auf den Weg gegeben hat, das und vermutlich die Tatsache, dass die gegnerische Bank nur mit zwei Auswechselspielern besetzt war, führte dann zu einem ersten Zwischenspurt in der 29ten bis 32ten Minute und zu dem Zwischenstand 27:15. Kurz darauf nahmen die Gäste eine weitere Auszeit. Davon offensichtlich wenig beeindruckt liefert die TSVO Jugend von der 40ten bis zur 49ten Minute scheinbar eine Glanzleistung ab >> 10 Tore in Folge ohne Gegentreffer. Erst in der letzten Minute gelang den Gästen noch ein Treffer zum Endstand 39:21. 

In unserer WhatsApp Gruppe ging es nach dem Spiel heiß her. „Genug überrannt?“ wurde ich gefragt und gefeiert wurde insbesondere ein – nach Aussage von Matthias „Bilderbuch“ – Kempa Trick von Finn auf Sven (leider gibt es kein Video) und eine Hüftwurfgranate von Michi. Scheint sich das Training und die manchmal etwas ungewohnten Übungen doch bezahlt zu machen. Ich kommentiere mit „Respekt Jungs!“ und wäre gern Live dabei gewesen. 

Wir bedanken uns bei den Gästen für ein zumindest aus unserer Sicht tolles Spiel und wünschen der Mannschaft, dass es trotz aller Umstände weiter geht – wie wir kurz vor dem Spiel erfuhren, haben in den letzten acht Monaten dort 4 Spieler aufgehört, zusätzlich hat noch ein Spieler krankheitsbedingt gefehlt und ein Training war die letzten Wochen mangels Trainingsbeteiligung nicht wirklich möglich. Sicher der Hauptgrund, warum die SG Kaufbeuren/Neugablonz deutlich unter ihren und unseren Erwartungen gespielt haben. Ein fairer Wettkampf war soirgendwie nicht möglich. 

Wir drücken die Daumen, dass der ein oder andere nach Corona vielleicht doch zurück kommt oder neue Spieler ins Team finden und hoffen, dass wir in der kommenden Saison wieder aufeinander treffen, dann unter besseren Voraussetzungen. 

Mein Dank geht an Matthias, Luca für´s Aushelfen, natürlich an die beiden Schiedsrichter aus Kempten für eine gute Leistung, sowie an die zahlreichen Fans des TSVO. 

Unser nächstes Spiel ist am 26.2. in Vöhringen. Zuhause geht es am 13. März um 15:45 Uhr im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten weiter. Wir hoffen, ihr seid dann wieder mit dabei. 

Bis dahin bleibt gesund!

Spieler mB: Maier Luca (Tor), Hörberg Simon (3), Beetz Jasper (3), Hegemann Felix, Schneider Moritz (1), Albrecht Lukas (5), Schmidt David (6), Pietschmann Finn (6), Keller Michael (6), Werner Laurenz (2), Keidler Jonas (1), Osterrieder Sven (5)

Trainerteam: Pietschmann Matthias; Beetz Jochen

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