Der letzte Wurf sorgt für Freudentaumel

Die Landesliga-Handballer des TSVO gewinnen gegen Herrsching in buchstäblicher letzter Sekunde – Spielmacher Philip Eßlinger muss in die Klinik gebracht werden

Ottobeuren Eigentlich ist die offizielle Spieldauer bereits abgelaufen, die Uhr steht bei 60:00 Minuten. Doch der magische Moment in der Dreifachsporthalle kommt erst jetzt – beim Stand von 33:33. Wenn Marcel Heil seinen Siebenmeter verwandelt, stehen die Landesliga-Handballer des TSV Ottobeuren (TSVO) im Heimspiel gegen den TSV Herrsching als Gewinner fest. Mitten im Aufstiegsrennen wäre dies ein besonders wertvoller Sieg. Hochkonzentriert steht Heil an der Siebenmeter-Markierung. Der Schiedsrichter gibt den Ball frei. Der tgebürtige Oberfranke täuscht einen Wurf an, dann greift er in die Trickkiste: mit einem gefühlvollen Lupfer über den Gästekeeper hinweg versenkt er die Kugel im Netz. Tor, 34:33, das Spiel ist aus, da ist der so wichtige Sieg für den TSVO. Jetzt gibt es kein Halten mehr: Heils Mitspieler stürmen ekstatisch auf ihn zu, die Halle gleicht einem Tollhaus. Der Aufstiegstraum lebt. Als Tabellenzweiter mit 30:10-Punkten brauchen die Ottobeurer nun aus den letzten beiden Spielen noch einen Zähler, um sicher die Aufstiegsrelegation zu erreichen.

Im Heimspiel gegen Herrsching zeigen die Hausherren von Beginn an eine gute Leistung. Nach den ersten zehn Minuten führen sie 7:4. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel verletzt sich Philip Eßlinger (21) nach einem Foulspiel am rechten Sprunggelenk. Der Spielgestalter wird anschließend in die Kreisklinik gebracht. Auf Nachfrage der Memminger Zeitung teilt Thomas Lang, Mannschaftsverantwortlicher des TSVO, später Folgendes mit: „Philip hat am Dienstag eine MRT-Untersuchung. Erst danach haben wir Klarheit über die Schwere der Verletzung.“ Eßlingers Rolle im Spiel übernimmt fortan der erfahrene Luca Kaulitz. Zur Pause liegen die Allgäuer mit 18:15 vorn.

Im zweiten Abschnitt haben sie zunächst leichte Vorteile. Am Ende der spannenden und emotional aufgeladenen Schlussphase können sie sich knapp mit 34:33 durchsetzen. „Heute haben wir das Glück erzwungen“, sagt der Ottobeurer Cheftrainer Daniel Berkessel nach der Partie. „Noch vor einem Jahr haben wir solche Spiele verloren. Seitdem ist unser Selbstvertrauen gewachsen.“ (dp)

  • Termin An Ostern ruht der Spielbetrieb. Die TSVO-Männer sind erst am Samstag, 6. Aprilwieder im Einsatz. Dann bestreiten sie ab 19.30 Uhr das Derby beim Tabellenneunten, dem TSV Niederraunau. (dp)

So haben sie gespielt

  • Ergebnis: TSV Ottobeuren – TSV Herrsching 34:33 (18:15).
  • Aufstellung: Für den TSV Ottobeuren spielten: Torhüter: Dino Zubac und Daniel Laszlo – Feldspieler: Tomislav Sikic, Luca Kaulitz (1 Tor), Fabian Nägele (4), David Willert (2), Sven Osterrieder (4), Niklas Christ (2), Jakob Mayer (2), Marcel Heil (14/4), Daniel Whyte, Patrick Kofler (3), Alexander Rogg (1) und Philip Eßlinger (1).
  • Schiedsrichter: Nihad Besirovic und Muamer Delic (FC Bayern München).
  • Zuschauer: 500. (dp)

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